Mittwoch, 10. Oktober 2012

behind your eyes - Kapitel 17

»Alexa, ich habe Angst. Ich fürchte mich davor, dass dir oder dem Baby was wiederfahren könnte«, hauchte Carver durch die Stille und zog mich an sich. Zärtlich strich er über meinen Rücken, während ich mich näher an ihn lehnte. Dieses Gefühl sollte ihn nicht heimsuchen. Mir gefiel der Gedanke gar nicht, dass ausgerechnet er sich vor dem Unbekannten fürchtete. Einige Zeit lagen wir einfach so da, keiner wusste, was er dem anderen sagen sollte und doch waren wir füreinander da.
»Was hältst du davon, wenn wir zu dir fahren und uns einen ruhigen Abend zu zweit machen? Hier werden wir nicht wirklich ruhe kriegen, in etwa einer Stunde kommt mein Vater auf die Idee einen Spieleabend zu machen«, wisperte ich und blickte dem Angesprochenen in seine roten Augen. Augenblicklich hellte sich seine Mine auf, selbst ein leichtes Lächeln zog sich über seine Lippen. In seiner selbstbewussten Art gefiel er mir weitaus besser, als eben, obwohl dies genauso zu dem Mann an meiner Seite gehörte. Sanft strich ich ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht und hauchte ihm darauffolgend einen Kuss auf den Mund.
»Ich wüsste ganz viele Sachen, die wir machen könnten. Angefangen dabei, dass ich uns beiden etwas leckeres Kochen, danach vielleicht einen Film schauen, einfach nur so daliegen und die Zeit verstreichen lassen oder wonach es uns beliebt«, fügte ich meinen Worten bei.
»Mir fällt da jetzt schon einiges ein«, wisperte er, als sich seine Hand auf meine Wange legte.
»Ich habe drei Monate verschwendet, da gibt es eine Menge nachzuholen. Aber vorher bekomm ich noch Besuch.« Sogleich dirigierte er mein Gesicht näher an seines, presste seine Lippen furch auf meine und drang augenblicklich mit seiner Zunge in meinen Mund. Mir war klar, das dies dazu diente einen Protest im Keim zu ersticken, dennoch spürte ich seine Zuneigung zu gern, um mich dagegen zu währen. Sanft schlängelten seine Finger an meinem Rücken hinab und sorgte für einen wohligen Schauer auf meiner Haut. Erneut wurde mir wirklich bewusst, wie sehr ich ihn vermisst hatte und wie froh ich darüber war, dass er endlich zu mir zurückgekommen war. Widerwillig löste ich mich aus diesem Kuss und setzte mich auf. Mit einem leichten Lächeln sah ich ihn an, als ich bereits aufstand.
»Zieh dich an, duschen kannst du bei mir«, raunte Carver mit einem schelmischen Grinsen und nahm mir somit meine Worte aus dem Mund. Nur Zugern wüsste ich, was er sich gerade in seinem Kopf ausmalte, doch ohne nachzuhaken, ging ich zu meinem Schrank und holte sogleich einige Kleidungsstücke hervor. Fix landeten welche in einer Tasche, bevor ich mir eine Hose und ein Shirt überzog. Sowie ich fertig war, machten wir uns auf den Weg nach unten und zu ihm. Das Essen war schnell zubereitet, wir hatten keine Lust vorher noch in einen dieser dauergeöffneten Läden zufahren und so zauberte ich eine Kleinigkeit aus dem, was er im Haus führte.

»Du hast gekocht, ich spül ab. In der Zeit kannst du bereits duschen gehen, so vergeuden wir nicht eine Sekunde unserer kostbaren Zweisamkeit. Außerdem kommen nachher noch die Jungs vorbei«, sprach Carver nach dem Essen, als er mir einen Kuss aufdrückte und mich danach Richtung Bad drängte. Skeptisch, warum er mich so eiligst im Bad wissen wollte, machte ich mich auf den Weg. Hinter mir ließ ich die Tür ins Schloss fallen, griff unmittelbar zum Wasserhahn und drehte das erlösende Nass an. Die Kleidung hatte ich zügig von meiner Haut gestreift und so stellte ich mich sofort in die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper nieder, schnell schäumte ich mich ein, nur um mich danach richtig zu entspannen. Dieses Gefühl, als würde die Flüssigkeit einfach alle Sorgen von einem Waschen, war beruhigend und zog mich vollkommen in seinen Bann.
Erst als sich die Türe der Kabine öffnete, regte ich mich und fuhr direkt herum. Vor mir erblickte ich Carver, dessen Blick einen Moment besorgt auf mir lag, sich aber sofort wieder wandte und an meinem Körper hinabglitt.
»Ich wollte nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Du bist bereits eine halbe Stunde hier drunter«, sprach er leise aus, während sich seine Hand auf meinen leicht gewölbten Bauch ablegte. Behutsam streichelte er über diesen. Ohne ein Wort abzuwarten, trat er in die Dusche. Vollkommen ungeachtet davon, dass er bekleidet war und seine Sachen durch den Wasserstrahl durchtränkt wurden, drängte er sich an mich. Schon legten sich seine Hände auf meinen Rücken und zogen mich an seinen Brustkorb. »Ihr zwei seid das Beste, das mir in meinem Leben passieren wird. Du hast mir gezeigt, dass Distanz nicht alles ist«, raunte er in mein Ohr und begann mit Beenden seines Satzes meinen Hals zu liebkosen. Auffordernd wanderten seine Hände über meine Haut und verursachten dabei eine leichte Gänsehaut. Langsam küsste er sich an meinem Körper hinab. Vom Hals übers Schlüsselbein hielt einen Moment an meiner Brust an, um fahrig seine Lippen um den Nippel zu legen und eben diesen mit leichtem Saugen zu reizen, bevor er weiter hinabging. An der Wölbung meines Bauches hielt er inne, legte seine Stirn dran und sprach.
»Ich verspreche dir, ich werde deine Mutter zur glücklichsten Frau der Welt machen.« Im selben Moment stöhnte ich auf, da sich seine Hand unbemerkt einen Weg in meine Mitte gesucht hatte und er nun fordernd mit einem Finger in mich eindrang. Lächelnd lehnte ich mich gegen die kalten Fliesen, allein seine Anwesenheit verursachte die pure Lust ihn zu spüren und nun schien er mir so nah.
Carver wusste, was er wollte, bereits als er ins Bad trat, doch wurde mir das erst bewusst, als er das Wasser abstellte und mich aus der Dusche zog. Augenblicklich legte sich ein Arm in meinen Rücken, während der zweite in meine Kniekehlen drückte und mich anhob. Begierig schritt er bis ins Schlafzimmer und setzte mich auf seinem Bett ab.
»Lass mich dich verwöhnen«, raunte er mit bebender Stimme, während sich seine Hände auf meine Knie bettete und meine Schenkel begehrlich auseinander drückten. Einen Moment betrachtete er schelmisch meine Mitte, ehe er für mich unerwartet sein Haupt senkte und lüstern mit seiner Zunge über meine Spalte strich. Keuchend krallte ich meine Hände in das Laken unter mir und versuchte Halt zu finden, um mich nicht in meinen Empfindungen zu verlieren. Seine Arme legten sich um meine Beine und umgriffen meine Mitte. Die eine wandte zielsicher an meinem Oberkörper hinauf und umgriff fahrig meine Brust, während die andere meine Mitte aufsuchte. Zärtlich spreizte er mit seinen langen Fingern meine Scham, nur um danach mit seiner Zunge begierig über meinen Kitzler zu streichen und als nächstes zu umkreisen. Stöhnend versuchte ich meinen Körper unter Kontrolle zu halten und ihm nicht gleich meine Hüfte entgegen zu drängen.
Sanft umschlossen seine Lippen meine Knospe und saugten einen Augenblick daran. Ein starker Impuls fuhr sogleich in meinen Schoss, welcher dafür sorgte, dass ich einen Moment die Kontrolle über meinen Körper verlor und mein Becken abrupt anhob. Schon verlagerte er etwas Kraft auf seine Hand und drückte meine Hüfte unverzüglich wieder zurück auf die Matratze. Langsam erhob er sein Haupt. Sein Blick von Lust verschleiert fuhr mir direkt bis ins Mark und ließ in mir ein unaufhörliches Verlangen wach werden.
»Gedulde dich, Babe, ich fang gerade erst an«, raunte er mir entgegen. Augenblicklich drängte er seinen Kopf erneut zwischen meine Schenkel und stieß unvermittelt seine Zunge in meine Öffnung.
»Carver«, stöhnte ich hervor, während sich meine Finger krampfhaft ins Laken drückten. Doch dies hinderte ihm nicht daran weiterzumachen, stattdessen fuhr sie darauffolgend erneut zu meinem Kitzler, um diesen wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Jede kleinste Regung seinerseits durchzog augenblicklich meinen Körper und sammelte sich erwartungsvoll in meinem Schoss. Seine Hand ließ von meiner Brust ab, wanderte fahrig an meinem Körper hinab, zielstrebig über meinen Oberschenkel, ebenfalls zu meiner Mitte. Ich spürte wie mich die Erregung vollends einnahm, es würde nicht mehr lange dauern und ich könnte dieser nicht standhaft bleiben.

Erst als das Geräusch einer ins Schloss fallenden Türe in den Raum drang unterdrückte ich meine Ekstase.
»Carver...«, stöhnte ich erneut aus und fuhr mit meinen Fingern in seinen Haarschopf. Augenblicklich zog ich sanft daran und sorgte so für eine kurze Erlösung. »Lass dich gehen Babe, wir haben alle Zeit der Welt, das ist nur Eric«, hauchte mein Gegenüber aus und versenkte im gleichen Atemzug zwei Finger in mir. Ich spürte seine Blicke auf mir, als ich meinen Kopf zurücksinken ließ und mich stöhnend dem Rhythmus seiner Bewegungen hingab. Leidenschaftlich fügte ich etwas Druck auf seinen Hinterkopf aus und drängte zeitgleich mein Becken in seine Richtung. Meiner stummen Bitte leistete er nur zu gerne folge und so merkte ich kurz darauf die Nässe seiner Zunge erneut an meiner Knospe. Carver ließ sich nicht ablenken. Fortwährend spielte er weiter mit meiner Erregung, bis ich mich letzten Endes nicht mehr halten konnte und sich die Welle der Lust explosionsartig in mir ausbreitete.

Nach Luft ringend löste ich meine Hände aus seinem Haar und legte meine Arme achtlos neben mich. Immer noch kämpfte mein Körper mit den Nachwirkungen des Orgasmus, den das Beben meines Brustkorbs schien kein Ende zu finden. Selbst als sich Carver über mich beugte und mir einen leidenschaftlichen Zungenkuss gab, wollte es nicht aufhören. Abrupt schlang ich meine Arme um seinen Nacken und zog ihn nah an mich. Die bereits kalte Nässe seiner Kleidung drang auf meine erwärmte Haut.
»Du bist wunderschön, wenn du dich fallen lässt«, hauchte er verführerisch. »Aber für den Moment solltest du dir etwas anziehen.« Mit diesen Worten löste er sich von mir und verhalf mir auf die Beine. Aus meiner Tasche zog ich Unterwäsche sowie ein enganliegendes Top und eine Shorts. Die Sachen waren eigentlich zum Schlafen gedacht, aber mir fehlte gerade die Lust, mich nochmal in eine Jeans zu quetschen.

»Hattet ihr Spaß?«, drang die gehässige Stimme meines Bruders durch den Raum und brachte Carver damit zum Lachen. Ich merkte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Sicherlich war farblich kein großer Unterschied zu einer Tomate vorhanden. Ich wusste, wie der Großteil der Scorpions drauf war und besonders Eric würde Spaß daran finden, mich zu ärgern. Obendrein ahnte ich nicht mal, wer alles vorbei gekommen war. Carver trat ohne Bedenken in den Raum, lässig und selbstsicher wie eh und je lehnte er sich mit dem Blick zur Couch gegen den Türrahmen, während ich mich hinter ihm aufhielt.
»Du lässt nichts anbrennen, oder?« Diese kalte Stimme gehörte eindeutig zu Mason. Augenblicklich verkrampfte sich mein Körper. Carver spannte seine Muskeln an. Abrupt faste ich sein Hemd, bereit ihn daran zurückzuhalten. Nur zu gut erinnerte ich mich an das letzte Treffen am gestrigen Abend. Ich befürchtete, dass diese Situation ebenfalls eskalieren würde.
»Wieso sollte ich auch?«, fuhr es aus meinem Freund raus. Er schien darauf bedacht zu sein, sich unter Kontrolle zu halten. Erleichtert lockerte ich meinen Griff, bis ich ihn gänzlich löste.
»Eine Frau kann man nie genug verwöhnen.« Mit diesen Worten umfasste Carver mein Handgelenk und zog mich an seine Seite. Augenblicklich sprang Mason auf und starrte ungläubig in unsere Richtung. Sein Gesicht war wie erstarrt, während seine Augen Bände sprachen. Innerlich zeriss es ihn gerade. Ich wusste genau, wie er sich fühlte. Die letzten Monate war er für mich da, kümmerte sich um mich, hörte sich meine Sorgen an oder tröstete mich, wenn ich wieder die ganze Nacht heulte. Gestern wagte er einen neuen Schritt auf mich zu und ich wies ihn ab. Doch jetzt befand ich mich an der Seite von seinem Leader und dem Mann, der mir wissentlich die ganze Zeit schmerzen zufügte.
»Du dreckiger Bastard!«, spie Mason und machte einen Satz auf uns zu, wurde jedoch von einem weiteren Mann festgehalten. Eric lehnte sich gelassen auf der Couch zurück und beobachtete das Geschehen. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, während seine Blicke in der kleinen Runde umherschweiften.
»Mason krieg dich ein! Ich will nicht mit ihr spielen, mir ist das Ganze ernst, sonst hätte ich euch nicht hergebeten!« Carvers Stimme bebte, als sich sein Augenmerk auf meinen Verflossenen fixierte. Unvorhergesehen drehte er sich zu mir und legte seine Hände auf meine Schultern.
»Babe? Lässt du uns einen Moment alleine?« Zaghaft nickte ich und ging zurück ins Schlafzimmer. Er hatte seine Gründe, sonst würde er mich nicht rausschicken. Sogleich ließ ich mich wieder aufs Bett nieder und gab mich meine Gedanken hin, die darin abschweifen, wie es weitergehen sollte. Ich wollte nicht, dass die Freundschaft zu Mason durch diese Entwicklung zerbrach, doch zeitgleich ahnte ich, dass ich nicht beides haben konnte.

»Gabe, lass ihn los, wenn er gehen will, möchte ich ihn nicht daran hindern. Ich hatte nur damit gerechnet, dass er sich Alexa zuliebe zusammenreißt«, durchbrach Carvers Stimme meine Gedanken. Urplötzlich setzte ich mich auf und starrte zur Türe. Mein Partner stand im Rahmen, sein Ausdruck wirkte gestresst, doch legte er es sofort ab, als sein Blick zu mir schweifte.
»Kommst du? Wir wollen uns einen Film anschauen«, sprach er in meine Richtung. Augenblicklich stand ich auf und ging auf ihn zu. Im Wohnraum angekommen sah ich noch, wie Mason rausstürmte, doch davon wollte ich den Abend nicht verkommen lassen.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen