Sonntag, 24. November 2013

One Shot [P18]

Incubus

Es war ein verregneter Abend mitten im Sommer. Die kühlen Tropfen legten sich unscheinbar auf die nahezu glühenden Steine der langen Straße. Lediglich ein bisschen Abendsonne erhellte diese triste Umgebung und gab Layla, einer jungen Frau anfang zwanzig, genug Sicht für ihren Weg. Einsam und allein wirkte sie auf ihrem Weg zu einem Haus am Rand der Stadt. Layla kannte Samantha noch aus Kinderzeiten, über die Jahre hatten beide den Kontakt zueinander verloren. Verwundert nahm sie die Einladung für diesen Abend an. Nicht ahnend, was sie zu dieser Stunde erwarten sollte und dennoch gespannt darauf, legte sie eiligst die letzten Schritte zurück, die sie von ihrem Ziel trennten. Nur wenige Minuten später erreichte sie das winzige Häuschen, welches sich abseits der Übrigen befand und nahe zu unscheinbar wirkte. Genauso unscheinbar, wie die Person die darin hauste. Die Brünette bog gerade erst in den kleinen Weg ein, der sie zum Eingang führte, als sich bereits die eichenfarbene Tür öffnete. Mit einem strahlenden Lächeln wurde sie von ihrer Gastgeberin empfangen. Alles machte den Anschein, als hätte diese längst auf das Eintreffen gewartet. Ohne große Worte in eine Begrüßung zu vergeuden, schickte die Heimische ihren Gast den dunklen Flur entlang ins Wohnzimmer.

Der gesamte Raum war verdunkelt, selbst vor den großen Fenstern hingen dicke Vorhänge und hinderten jeglichem Sonnenstrahl den Weg hinein. Lediglich das Licht zweier Kerzen erhellte das Zimmer. Auf den diametralen Seiten eines kleinen gläsernen Tisches lagen Polster am Boden, umrandet von einem Kreis aus rötlichem Sand.
»Nimm bitte auf dem roten Kissen platz«, erklang die liebliche Stimme Samanthas, als sie lautlos den Raum betrat. Erst in diesem Moment fiel das Augenmerk der jungen Frau auf die beiden Sitzkissen. Zögerlich befolgte sie die Anweisung, die man ihr gab, ohne den Sinn dahinter zu kennen.
»Ich möchte dich heute Abend in einer Art Magie einweihen. Wir hatten früher die gleichen Interessen, warum nicht auch heute?«

Die Gastgeberin lies sich ihr gegenüber nieder und entzündete die dritte Kerze, eine Schwarze in der Mitte des Tisches.
»Ich möchte, dass du dich entspannst. Schließe einfach deine Augen und denk an nichts, aber verlasse niemals den Kreis um uns«, sprach sie mit ernster Stimme.
Die Angesprochene nickte lediglich und beobachtete noch, wie ihre Gegenüber einige Sachen auf dem Tisch platzierte. Danach schloss sie die Augen und lauschte den Geräuschen im Raum.
»Ihr Mächte der Zwischenwelt, ich rufe euch an. Den einen von euch, der den Drang verspürt das Fleisch einer Frau zu berühren, komm herbei in deiner Gestalt.  Zeige dich hier und jetzt, nimm dich unserer an und weiße uns ein in dein Wissen.« Ihre Stimme war ruhig und leise, jedoch ernst genug um diesen Worten glauben zu schenken.

behind your eyes - Kapitel 22

Kapitel 22

Zitternd verkrampfte ich meine Hände in dem Shirt meines Freundes. In mir glitt die Angst hervor, dass Geschehene nicht beeinflussen zu können. Selbst die Versuche der beiden Männer auf unseren Gegenüber einzureden, versiegten in nu. Von ihm kam keine Reaktion, er war geführt von blankem Hass. Seine Augen fixierten mich, seine Hände hingegen zitterten unaufhörlich und fanden kein festes Ziel. »Mason bitte ...«, setzte ich an und versuchte meine Stimme im Griff zu halten, jedoch ohne Erfolg. Mason war wie besessen, weggetreten und nicht erreichbar mit bloßen Worten.

Unser Gegenüber atmete tief ein, sein starrer Blick durchfuhr jede einzelne Zelle in meinem Körper. Inständig hoffte ich, dass er zur Vernunft kam und dies alles ein schlechter Traum war. Wie konnte ein fürsorglicher Mann nur so enden?
»Wie lang willst du dir vormachen, dass er ein netter Junge ist? Du weißt selber, dass er mehr Dreck am Stecken hat, als jeder andere!«, fuhr es aus ihm heraus, während sein Blick hasserfüllt für einen Augenblick zu Carver wandte. Ich schenkte seinen Worten kein Gehör. Wieso auch? Würde es etwas nutzen, wenn ich ihm erklärte, warum ich an Carver hing? Wohl kaum! Er war besessen von der Annahme, dass dieser mir schaden würde. Vielleicht hatte er Recht mit seinen Worten, aber dies könnte ich nicht so feststellen.
»Mason, komm zu dir...«, wisperte ich mit zittriger Stimme, während sich meine Finger krampfhaft in das Hemd meines Freundes flochten. Die Angst ihn mit jedem falschen Wort zu erzürnen, lag zu tief in mir drin, als einen klaren Gedanken zu fassen. »Dies führt zu nichts. Es ändert nichts an deinen Hass auf Carver oder daran, dass wir getrennt sind.« Bei diesen Worten rangen Tränen über meine Wange und hinterließen eine brennende Spur auf der Haut. Das alles war zu viel für meine Nerven. An diesem Tag hatte ich bereits mehr als genug mitgemacht. Diese heikle Situation sollte einfach nur enden.
»Verlass ihn, hier und jetzt, schwör mir, nie wieder zu ihm zurückzugehen! Vergiss alles, was du an ihm findest!« durchdrang die eiskalte Stimme Masons die erdrückende Stille im Raum. Meine Gedanken überschlugen sich augenblicklich. In jenem Moment war mir vollkommen unklar, welche Folgen die Handlungen haben würden. Dennoch ahnte ich die Lösung, um all dies zu beenden. Eine Abwicklung, damit niemand zu schaden käme. Langsam senkte ich meinen Kopf gegen Carvers Schultern. Die Entscheidung über Leben und Tod nahm mir letzten Endes meinen eigenen Willen. Wimmernd verbarg ich mein Gesicht in dem schwarzen Stoff und spürte, wie meine Tränen eben dieses mit ihrer Nässe durchtränkten. »Es tut mir Leid...«, presste ich kaum hörbar über meine Lippen. Wissend das Carver meine Worte verstand und in der Hoffnung, er könnte mein Handeln verstehen, fasste ich den einzigen Entschluss, der all dies Beenden könnte.

Montag, 16. September 2013

verlockende Begierde - 06

Kapitel 06 - Zauberwort: Ablenkung


Damon wartete bereits am Bahnhof auf die einfahrende Bahn. Hätte ich nicht drin gesessen, wäre er mit der Nächsten in meine Richtung gefahren, um kurz drauf an meiner Haustür zu klingeln. Sein Blick wirkte keineswegs erfreut, als er mich bemerkte. Es lag wohl eher an meinem grimmigen Gesichtsausdruck, als an meinem Auftreten. Aber wie sollte ich ihm auch freudestrahlend entgegentreten? Mich störte es nicht, wie andere über mich dachten, jedoch das mein alter Herr mich weiterhin zu der Ehe zwingen wollt. Diese Erkenntnis ging mir gewaltig gegen den Strich.
»Deinem Ausdruck nach, weiß dein Alter Bescheid, oder täusch ich mich?«, erklang seine brummende Stimme, als ich gerade vor ihm innehielt.
»Es spielt keine Rolle, unser Deal steht und bleibt bestehen«, versuchte ich von eben diesem Thema abzulenken. Für heute war mir der Sinn nach Informationsaustausch gehörig vergangen. Es lag weniger daran, dass Damon die falsche Person für eben dieses Gespräch wäre, als das mir einfach der nötige Elan fehlte, alles noch ein weiteres Mal aufzufrischen. Viel mehr wollte ich gerade nur meine Ruhe, etwas Ablenkung und einen Ort, an dem ich mich wohl fühlte.
»Komm erstmal mit. Mit dem Gesicht kann man dich nicht über die Straße laufen lassen!« Kaum waren die Worte ausgesprochen, zog mich Damon am Arm hinter sich her. Langsam kam mir die Frage auf, ob ich eine Art Schoßhund für ihn verkörperte, den man einfach hinter sich herzerren konnte, wie man lustig war.

Etwa drei Straßen weiter lag sein zuhause. Im Gegensatz zu der Gegend, in der ich wohnte, wirkte diese hier klein und trostlos. Weder sein Vater noch er brachten das Geld nachhause um sich eine halbe Villa zu leisten, bei der obendrein sämtliche Arbeiten, außer kochen und backen, von Personal übernommen wurden. In jenem Moment verdeutlichte sich mir wieder, was für ein finanzielles Klafter eigentlich zwischen uns lag und dennoch finanzierte Damon alles, was ich machte und begleitete mich auf Schritt und tritt.
Die halb heruntergekommene Bude erstreckte sich auf fünf Etagen mit jeweils zwei bis drei Wohnungen. Damon wohnte in der Mitte. Eine kleine drei Zimmerwohnung, doch für ihn und seinen Herren reichte es vollkommen aus. Jeder hatte seinen Raum, eine Küche, ein Bad und ein Wohnraum. Mehr als genug Platz. Ich liebte dieses Leben, dass mein bester Freund führte, mehr noch als das, welches ich leben durfte. Für ihn lief alles so, wie er es wollte. Keine Regeln, die sein Vater machte. Freiheit in meinen Augen. Er nannte es Desinteresse des Elternteils, doch selbst wenn sein alter Herr versuchte etwas gegen Damons ständigen Weiberwechsel oder sonstigem zu unternehmen, würde sich dieser nicht auch nur einen Ton sagen lassen.

Gelangweilt steckte er den Schlüssel ins Schloss und stieß mit einem Stoß die Türe auf. Hinter dem eichenfarbenen Holzstück fand sich ein kleiner dunkler Flur wieder. Das Herzstück dieser Wohnung und gerade groß genug, um in die meisten Räume zu gelangen.

Freitag, 13. September 2013

Sweet Amoris FanFiktion - Kapitel 9


»Verdammt bin ich eine Puppe, die man hinter sich herziehen kann?«, spie ich Castiel an, als er sich von mir löste und auf die Uhr blickte. Vollkommen desinteressiert von meinen Worten blickt dieser zu seinem Kumpel und ignorierte meine Worte weiterhin.
»Wann wollte er aufschlagen?«, fragte der Rotschopf seinen Freund und wandte seinen Blick daraufhin zum Ende der Straße. Sichtlich nervös, was angesichts seines bisher ständigem selbstsicherem Auftreten irritierend war, tapste er von einem Fuß auf den anderen. Der Silberhaarige hingegen war mehr als ruhig und starrte einfach so in die Leere.
»hmm...das hab ich vergessen, aber er wird sicher bald auftauchen«, entgegnete dieser Castiel, während er verträumt auf einen kleinen Notizblock schaute.
»Rede mit mir, oder ich geh auf der Stelle nach Hause!« Versuchte ich einen weiteren Ansatz eine Antwort zu erhaschen, doch auch auf diesen schien der Rotschopf nicht eingehen zu wollen. Folglich wandte ich mich zu seinem Begleiter und musterte ihn genaustens. Seine Kleidung war einzigartig. Noch nie hatte ich jemanden getroffen, der außerhalb von irgendwelchen Mottoveranstaltungen Klamotten in Richtung des 19. Jahrhunderts trug. Denoch musste ich zugeben, dass es ihn nicht schlecht dastehen ließ, im Gegenteil, es stand ihm wirklich gut.
»Darf ich fragen, wie du heißt?«
»Lysander«, antwortete er knapp, aber immerhin hatte er den Anstand meine Frage zu beantworten, im Gegensatz zu anderen.

Wie gebannt starrte Castiel die Straße entlang und wirkte zunehmend angespannter. Selbst Dakota hätte ihm jetzt nicht mehr angesprochen, zumindest könnte ich es mir so vorstellen, den der Blick allein schien tödlich enden zu können. Erst als am Ende der Straße die Silhouette einer definitiv männlichen Person zu erahnen war, seufzte er erleichtert auf.
Gespannt blickte ich der Person entgegen und staunte nicht schlecht, als ich unseren blonden Schulsprecher ausmachen konnte. Mit jedem hatte ich gerechnet, aber nicht mit dem. Eigentlich war ich der festen Überzeugung, dass sich die beiden aufs Blut hassten und sich umbringen würden, wenn sie miteinander reden mussten,.


Donnerstag, 12. September 2013

behind your eyes - Kapitel 21

Kapitel 21

Das Quietschen der Reifen bei der starken Bremsung lag weiterhin in meinen Ohren, als ich bereits die Stufen in das Anwesen hochrannte. In diesen Sekunden drangen mir die schrecklichsten Bilder um das Geschehen im Inneren durch den Kopf. Carver war außer sich, in diesem Zustand war er wirklich zu allem fähig. Eilig rannte ich den langen Gang herunter und verschaffte mir einen kleinen Überblick über die Situation. Erst an der braunen Schiebetür zum Wohnraum hielt ich ein. Keuchend stemmte ich mich gegen den Türrahmen und blickte ins Innere. In der letzten Zeit hatte meine Kondition ernsthaft nachgelassen. Bereits nach den wenigen Metern fühlte ich mich wie nach einem Marathon, doch dies verdrängte ich eiligst, als ich die Männer auf dem Boden inmitten eines Scherbenhaufens erblickte. Beide wirkten lädiert, Mason jedoch um einiges stärker.
Japsend lag er unter seinem Gegner und schien verzweifelt nach einem Ausweg zu suchen. Wie erstarrt verfolgte ich die Situation. Das Blitzen in Carvers Augen lies Unheilvolles erahnen, während er seine geballte Hand in die Höhe zog und auf den Unterlegenen richtete.
»Dir ist jedes Mittel recht uns zu trennen, oder?!?«, spie er ihm wutentbrannt entgegen und achtete dabei keine Sekunde auf sein Umfeld. Just in diesem Moment rammte er die Faust auf das Gesicht Masons zu. Wie gebannt folgten meine Augen eben dieser. In Zeitlupe drangen die Bilder zu mir durch. Die geballte Hand meines Freundes näherte sich Stück für Stück seinem Gegenüber und drohte sich mit voller Wucht dem Aufprall zu nähern
 
»Welche Wahl gab es für mich? Sollte ich ihn in dem Glauben lassen, dass das Kind von dir sei? Meinst du, es wäre ihr dann besser ergangen? Denkst du nicht, dass er eben dies gegen dich verwendet hätte?«, drangen hasserfüllte Worte aus Masons Mund und schallten im Raum wieder. Wie gebannt starrte ich auf die beiden Streithähne, unfähig auch nur einen Ton aus meiner Kehle zu würgen.
»Ja, ich will euch getrennt sehen, aber dann aus ihren freien Stücken! Spätestens, wenn sie sieht, was du für ein Dreckskerl bist, wird sie dich verlassen!« Mason war sich seiner Worte sicher und merkte nicht mal, für welchen Hass er in seinem Gegner sorgte. Sogleich hielt ich die Luft an und versuchte den Blick abzuwenden, ich kannte diesen Groll, mehr noch, ich wusste zu was er führen würde. Erst ein dumpfer Knall ließ mich aufblicken.

Samstag, 3. November 2012

verlockende Begierde - 05

Kapitel 05 - alles hat Folgen


Am nächsten Morgen räkelte ich mich im Bett. Kopfschmerzen bereiteten mir die Annahme, dass der letzte Abend zu intensiv geendet hatte. Die beiden Männer hatten sich zusammengerissen, was angesichts der Situation recht verwunderlich war. Ich hingegen habe nach der kleinen Diskussion mit Rico etwas zutief ins Glas geschaut und genau das zeigte mir mein Körper jetzt anhand der Nachwirkungen. Brummend zog ich die Decke über meinen Kopf, damit die Sonne nicht weiterhin so penetrant in mein Gesicht schien. Vermutlich würde ich den Rest des Tages hier verbringen. Erst das Poltern im Flur ließ mich hochfahren und wirklich wach werden.

Die Erinnerungen kehrten allmählich zurück. Nachdem wir zuhause ankamen, eskalierte das Geschehen. Rico war wütend, zum einen darüber, dass er den Kuss zwischen Damon und mir gesehen hatte und zum anderen, weil ich danach nicht nach Hause wollte, sondern unter allen Umständen weiter feiern wollte. Letzten Endes hat mein Verlobter die Nacht auf der Couch verbracht, während ich mich ins Bett verkrochen hatte. Trotz seiner Wut auf mich war er so freundlich und ließ mich eben dort schlafen.
Mehr schlecht als Recht zwängte ich mich aus dem Bett und schwankte sogleich. Der plötzliche Höhenwechsel war nicht gut für mein Gleichgewicht, so sank ich erneut aufs Bett nieder. Augenblicklich verkrampfte sich auch noch mein Magen. In diesem Moment schwor ich mir, nie wieder durcheinanderzutrinken.
»Rico?«, krächzte ich aus und erschrak sofort über meine Stimme. Ich hätte doch etwas weniger trinken sollen. Kurz nach meinen Worten erklangen Schritte hinter der geschlossenen Tür, die abrupt verklungen. Das weiße Holz wurde aus dem Schloss gedrückt und im Türrahmen konnte ich meinen Verlobten erkennen. An ihm schien die letzte Nacht ebenfalls nicht vorbeigegangen zu sein. Ziemlich mitgenommen lehnte er sich an das Holz neben sich und betrachtete mich. Ich konnte nicht sagen, ob sein Blick mitfühlend oder abschätzend war, dazu war ich nicht in der Lage, aber die Tendenz lag eher auf das Letztere.
»Ich hoffe du hast besser geschlafen als ich«, wisperte er, während sein Blick auf den Boden glitt.
»Vielleicht«, hauchte ich eine Antwort aus. Die paar Stunden Schlaf waren ruhig, aber der Kater hatte es in sich.
»Ich hab dir gesagt, du sollst nicht so viel trinken«, erklang erneut die Stimme Ricos und schon hörte ich, wie der Dielenboden unter seinem Gewicht nachließ. Erst als er sich vor mich hockte, registrierte ich, dass er wirklich bis zu mir gekommen war. Zaghaft legte er seine Arme auf meine Oberschenkel und suchte meinen Blick.

verlockende Begierde - 04

Kapitel 04 - aufgeflogen?


Dieser Stimme konnte ich wirklich stundenlang zuhören, für meinen Geschmack war dies genau die Richtige, um berühmt zu werden. Doch wie leicht wäre es schon, immerhin wohnten wir hier nicht in einer Großstadt. Damon spielte ein neues Lied an, es sollte das Letzte sein. Bereits die ersten zwei Akkorde verrieten mir, um welches es sich handelte. Samuel grinste vom Schlagzeug aus verstohlen und fixierte dabei den Sänger. Mir hätte klar sein müssen, dass er über alles aufgeklärt war. Gebannt starrte ich Damon an, bis seine Blicke auf mich fielen. Die letzten Zeilen des Liedes waren dran und in mir breite sich ein erdrückendes Gefühl aus.

She‘s gunna‘ be, my, midnight queen, 
Lock ‚n‘ load and I‘m ready to go! 
She‘s gunna‘ lick, my, pistol clean, 
She‘s gotta‘ holda‘ me and ain‘t lettin‘ go! 
She‘s gunna‘ be, my, sex machine, 
And I can never get her under control 
She‘s gunna‘ climb, up, over me, 
I‘m like a pony and I‘m on my own
And I can‘t get enough of the things that she does! 
And I can‘t get enough of the things that she does! 

Ich spürte, wie die Hitze in mein Gesicht schoss, während er diese Wörter sang. Seine Blicke fixierten mich vollkommen, nicht für auch nur einen Ton sah er von mir weg. Das war ein offensichtliches Geständnis an meinen Verlobten. Rico schien es gänzlich kalt zu lassen, aber er rechnete nicht damit, dass an diesem Text ein Hauch Wahrheit lag. Dezent zog er meine Aufmerksamkeit auf sich, indem er mich leicht dazu drängte, mich zu ihm zu drehen. Ein sanftes Lächeln verzierte seine Lippen, als er diese auf meine legte.

Als der letzte Ton versiegte, hauchte ich Rico einen Kuss auf die Wange und verabschiedete mich Richtung Toiletten. Nervös lehnte ich mich an die Wand zwischen den beiden Eingängen und starrte auf den Boden. Was machte ich hier eigentlich? Mein Verlobter war im Raum nebenan, Unmengen Menschen tummelten sich hier herum und ich wartete allen ernstes auf meine Liebhaber. Wenn das Mal nicht zum Scheitern verurteilt war. Hibbelig tanzte ich von einem Bein aufs nächste. Damon ließ sich wirklich Zeit, dafür, dass ich direkt nach dem Auftritt herkommen sollte. Seufzend legte ich den Kopf gegen die Wand und schloss die Augen. Ich versuchte mich anhand der gedämpften Musik abzulenken.


verlockende Begierde - 03

Kapitel 03 - Dark Paradise


Muss ich erwähnen, dass ich in diesem Moment vor Angst zitterte? In meinem Kopf sammelten sich die schlimmsten Geschehnisse an. Das Arbeitszimmer meines Vaters lag keine zwei Räume entfernt und die Wände erwiesen sich nicht besonders lärmdämmend. Folglich wäre es möglich, dass er unser kleines Spielchen wahrgenommen hatte.
»Du siehst fiebrig aus, Kindchen. Vielleicht solltest du dich etwas ausruhen, sobald du den Kuchen fertig hast«, sprach er mit sanfter Stimme aus. Seine Augen wirkten freundestrahlend, infolgedessen dürfte er nicht den blassen Schimmer haben, was hier vorgefallen war. Ohne ein weiteres Wort ließ er uns auch schon alleine. Sein Weg führte zum Bad, das konnte ich der Türe anhören, die er öffnete.
»Das ist gerade noch gut gegangen«, hauchte Damon hinter mir und umschlang sogleich erneut meine Hüften. Sein warmer Körper drängte sich an mich, was mich in diesem Fall verleitete, mich an ihn zu lehnen und wohlig zu seufzen. Bevor ich meinen Blick auf ihn wandte.
»Mehr als knapp. Er bringt dich um, wenn er etwas rausfindet.«
»Dazu muss er erstmal in Erfahrung bringen, dass sein Vorzeugetöchterchen skrupellos mit einem anderen fickt als ihrem Verlobten. Selbst dann bleibt noch die Tatsache, dass du die Schamlose bist und dich mit dem Deal förmlich an meinen Hals geworfen hast. Ich geb dir lediglich, was du willst.« Seine Stimme drang bedrohlich durch die Küche, während sich ein schelmisches Lächeln über seine Lippe zog. Zögerlich hob ich meine Hand an und fuhr mit einem Finger seinen Unterkiefer entlang.
»Für dich entsteht kein Nachteil, oder? Du kannst dich nach wie vor da austoben, wo du wünschst.« Sogleich senkte er sein Haupt und sah auf mich nieder. Augenblicklich blickte ich in seine atemberaubenden grünen Seelenspiegel, die von seinem schwarzen verwuschelten Haaren umspielt wurden.
»Das hier war erst der Anfang, eine kleine Kostprobe, wenn du es so nennen willst«, raunte er und hauchte einen Kuss auf meine Stirn.
»Aber ich wollte mir nicht ergehen lassen, wie feucht du bist. Das hat mich gestern Abend schon gestört.« Sogleich drehte er sich weg und beachtete mich nicht weiter. Lässig nahm er die Kuchenform und stellte sie neben mich.

Beim restlichen Zubereiten des Kuchens ging er mir ohne jeglichen Kommentar zur Hand. Allein bei dem Teig mischen war ihm bewusst geworden, dass ich ohne seine Hilfe vollkommen aufgeschmissen war. Allerdings glaube ich, dass er eher half, weil er meine Mutter mochte. Damon lag mir oft in den Ohren, dass ich ihr öfter helfen sollte, wobei ich fand, dass er sich erst mal um die Beziehung zu seinem Vater kümmern könnte, bevor er mir irgendwelche Vorwürfe machte.
Als wir den Kuchen gerade in den Backofen schoben, schaute er gelangweilt auf die Uhr. Seine Pause war längst vorüber und so musste er schleunigst wieder in die Werkstatt. Schon drifteten meine Gedanken ab. Damon sah wirklich gut aus und seine Arbeitskleidung betonte extremst seine Vorzüge. Ich hatte ihn öfters dort besucht, dieser blaue Hosenanzug verheimlichte die Größe seines Glieds ebenso wenig wie seine Freizeitklamotten. Aber was mich bei den besuchen mehr reizte war sein muskulöser Oberkörper, der von einem hautengem weißen Muskelshirt bedeckt wurde. Hinzu kamen diverse Ölflecken auf seinem Körper. Ich liebte die Vorstellung über einen versauten Mechaniker, mit dem man so einige schmutzige Sachen anstellen konnte. Damon gehörte genau in diese Kategorie. Mein Verlobter hingegen war ein verklemmter kleiner Jurastudent, der in naher Zukunft eine gut laufende Kanzlei erben würde. Schlecht sah dieser ja auch nicht aus, aber hinter meinem besten Freund war ich einfach schon zu lange her, als das ich ihn wegen irgendwem aus meinem Kopf streichen wollte.


verlockende Begierde - 02


Kapitel 02 - Kuchen backen mal anders

Damon zog mich die Straßen entlang, ohne ein Wort immer weiter Richtung Bahnhof. Ich musste bis elf zuhause sein, meine Eltern waren in dem Punkt ziemlich streng. Mit meinen neunzehn Jahren hätte ich es mir eigentlich nicht mehr gefallen lassen müssen, aber ich wollte nie für mehr Ärger als nötig sorgen. Die Sache mit der arrangierten Hochzeit war da schon etwas ganz anderes. Ohne Andeutung blieb mein bester Freund stehen. In Gedanken versunken rannte ich natürlich unmittelbar in ihn hinein und keuchte abrupt, als seine Hand gegen meinen Unterleib prallte. Sogleich spürte ich, wie heiß ich in diesem Moment war. Der Blowjob vorhin war bei meiner derzeitigen Enthaltsamkeit nicht besonders hilfreich. Ich war fast ein Jahr mit Rico liiert, aber seit mindestens zwei Monaten hielt ich ihn auf Abstand. Mir war bewusst, dass ich keinerlei Gefühle für ihn hegte und ich in der Rolle seiner Verlobten nicht glücklich werden konnte. Auch die dauernden Moralpredigten meiner Mutter, dass sie in dem Mann ihre große Liebe fand, welchen ihre Eltern aussuchten, änderten nichts daran. Für einen Moment glaubte ich, wie seine Mundwinkel zu einem schelmischen Grinsen anwuchsen, tat es jedoch mit dem Gedanken ab, dass er nichts mitbekommen haben konnte.
Die U-Bahn kam nach einer gefühlten Ewigkeit endlich an. Mittlerweile wollte ich nur noch nach Hause, die Nähe zu Damon hatte mir den Rest gegeben und ich konnte kaum noch einen klaren Kopf bewahren. Ich konnte nicht genau sagen, ob ich jemals so heiß gewesen war. Wir stiegen so ziemlich als Letztes ein. Ungewöhnlicherweise war die Bahn voll, wo sich normalerweise um diese Zeit nur drei bis vier kleine Grüppchen darin befanden. Vielleicht lag es an dem Footballspiel unserer Stadt, das heute Abend stattgefunden hatte.
»Dann halt anders«, murmelte Damon vor sich her. Verwirrt drehte ich meinen Kopf in seine Richtung, jedoch zu spät um ihn zu fragen, was los sei, den just in diesem Moment spürte ich es bereits. Fahrig legte er seine Hand auf den Bund meiner Hose, öffnete den Knopf und dirigierte sie sogleich unter den Stoff meines Slips. Zielsicher fuhr er mit den Fingerkuppen über meine nackte Haut, bis er an meiner Scham ankam. Er genierte sich nicht im geringsten, fordernd über meine Spalte zu fahren und meine Reaktion abzuwarten. Keuchend drängte ich mich an seine Brust und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.
»Der Anblick meines Schwanzes scheint dir gut eingeheizt zu haben. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass du allein davon so feucht wirst«, wisperte er in mein Ohr und drang dabei mit zwei Fingern zu meinem Kitzler vor. Wenn er wüsste, wie verrückt er mich machte, würde er gewiss noch länger mit mir spielen. Begierig bewegte ich mein Becken während seiner Berührungen und presste meine Lippen aufeinander um keinen Laut herauszulassen. In mir sammelte sich eine Erregung an, die ich selbst nicht mehr kontrollieren konnte. Fiebrig ersehnte ich, dass sich seine Finger in mir versenken würden.

verlockende Begierde - 01


Kapitel 01: Der Anfang

Das Café in der Innenstadt leerte sich allmählich, doch ich dachte nicht im geringsten daran nach Hause zu gehen. Grinsend betrachtete ich in das Gesicht meines besten Freundes, während er darüber nachdachte, was ich gesagt hatte.
»Keine Regeln? Keine Einschränkungen?«, drang eine Frage über seine Lippen, als könnte er meinen Worten nicht trauen. Mein Grinsen wurde breiter, doch in mir baute sich eine unangenehme Ungewissheit aus.
»Wie ich sagte. An jedem Ort, zu jeder Zeit.« bestärkte ich ihn. Jetzt bildete sich ein Grinsen bei ihm, breiter und schelmischer, als ich es jemals hätte hinkriegen können. Ich wusste genau, dass ich ihm eiskalt ein Angebot unterbreitet hatte, dass er so schnell nicht ausschlagen würde.
»Das bedeutet, würde ich dich hier und jetzt ficken wollen, müsstest du das mitmachen?«, seine Stimme war leiser als zu vor, dennoch konnte ich das Funkeln in seinen Augen erblicken. Bereits jetzt, ohne seine klare Antwort zu haben, durchdrang mich das Gefühl am Ziel zu sein.

»Keine Tabus, alles ist erlaubt«, hauchte ich verführerisch in seine Richtung. Für ihn wäre alles nur ein Spiel, nicht mehr und nicht weniger, doch für mich hing mehr daran. Seit Sandkastenzeiten war er schon mein bester Freund, doch ist es nicht bei der platonischen Liebe geblieben. Ich verzehrte mich jeden Tag mehr nach ihm. Jede Sekunde, die ich bei ihm verbrachte, raubte mir den Verstand. Allein seine Anwesenheit ließ mein Höschen feucht werden. So auch in diesem Moment. Fahrig schlug ich meine Beine übereinander und presste meine Schenkel zusammen. Ein Keuchen konnte ich mir noch so gerade verkneifen.
»Und was wäre, wenn Rico davon erfahren würde?«, sprach er in verheißungsvollem Ton aus. Nun lag alles an meiner Entscheidung. Würde ich ihm die Antwort geben, die er hören wollte, bestand der Deal. Für ihn wäre es das Paradies. Er bräuchte nicht weiter irgendwelche Frauen auf der Straße aufgabeln, sondern könnte jederzeit zu mir kommen.
Selbst für mich lag der Vorteil nicht weit. Zum Ersten könnte ich mit dem Mann intim werden, nach dem sich mein Körper verzehrte und zum Zweiten würde ich die geplante Hochzeit sprengen, sollte dies rauskommen.

Eigentlich war ich nicht die Fremdgängerin und das wusste Damon auch, doch Rico hatte ich mir nicht ausgesucht. Vor einem Jahr lernten meine Eltern seine kennen und haben entschlossen, dass unsere Familien zusammengeschlossen werden sollten.
»Darling, es tut mir so leid. Ich wollte dir schon längst sagen, dass dein Schwanz mich nicht antörnt«, wisperte ich ihm entgegen und beugte mich ein Stück weiter vor. Wohl wissend, das die Einsicht auf meine wohlgeformte Brust mehr als anzüglich war, registrierte ich, wie seine Blicke von meinen Augen auf eben diese hinabrutschten.
»Beweis mir den Ernst deiner Worte. Blass mir einen, hier und jetzt, vor allen Anwesenden.«