Freitag, 13. September 2013

Sweet Amoris FanFiktion - Kapitel 9


»Verdammt bin ich eine Puppe, die man hinter sich herziehen kann?«, spie ich Castiel an, als er sich von mir löste und auf die Uhr blickte. Vollkommen desinteressiert von meinen Worten blickt dieser zu seinem Kumpel und ignorierte meine Worte weiterhin.
»Wann wollte er aufschlagen?«, fragte der Rotschopf seinen Freund und wandte seinen Blick daraufhin zum Ende der Straße. Sichtlich nervös, was angesichts seines bisher ständigem selbstsicherem Auftreten irritierend war, tapste er von einem Fuß auf den anderen. Der Silberhaarige hingegen war mehr als ruhig und starrte einfach so in die Leere.
»hmm...das hab ich vergessen, aber er wird sicher bald auftauchen«, entgegnete dieser Castiel, während er verträumt auf einen kleinen Notizblock schaute.
»Rede mit mir, oder ich geh auf der Stelle nach Hause!« Versuchte ich einen weiteren Ansatz eine Antwort zu erhaschen, doch auch auf diesen schien der Rotschopf nicht eingehen zu wollen. Folglich wandte ich mich zu seinem Begleiter und musterte ihn genaustens. Seine Kleidung war einzigartig. Noch nie hatte ich jemanden getroffen, der außerhalb von irgendwelchen Mottoveranstaltungen Klamotten in Richtung des 19. Jahrhunderts trug. Denoch musste ich zugeben, dass es ihn nicht schlecht dastehen ließ, im Gegenteil, es stand ihm wirklich gut.
»Darf ich fragen, wie du heißt?«
»Lysander«, antwortete er knapp, aber immerhin hatte er den Anstand meine Frage zu beantworten, im Gegensatz zu anderen.

Wie gebannt starrte Castiel die Straße entlang und wirkte zunehmend angespannter. Selbst Dakota hätte ihm jetzt nicht mehr angesprochen, zumindest könnte ich es mir so vorstellen, den der Blick allein schien tödlich enden zu können. Erst als am Ende der Straße die Silhouette einer definitiv männlichen Person zu erahnen war, seufzte er erleichtert auf.
Gespannt blickte ich der Person entgegen und staunte nicht schlecht, als ich unseren blonden Schulsprecher ausmachen konnte. Mit jedem hatte ich gerechnet, aber nicht mit dem. Eigentlich war ich der festen Überzeugung, dass sich die beiden aufs Blut hassten und sich umbringen würden, wenn sie miteinander reden mussten,.


»Das wurde aber auch Zeit!«, blaffte Castiel drauflos, als Nathaniel nah genug war, um seine Worte zu verstehen.
»Ich hätte dich umgebracht, wenn du auch nur eine Minute später angekommen wärst!« Die Laune des Rotschopfs schien auf miserable umgeschlagen zu sein. Wie er die Stimmungswechsel nur wegstecken konnte, überraschte mich mal wieder. Der Schulsprecher hingegen schien gar keinen Wert auf die abfälligen Worte des Rotschopfes zu legen, wandte sich stattdessen mit einem umwerfendem strahlenden Lächeln in meine Richtung.
»Hallo Dina, was bescherrt uns deine Anwesenheit?.« Wie gewohnt lag in seiner Stimme ein charmanter Unterton, der sogar Beschimpfungen höflich klingen lassen würde.
»Dieser Sturkopf meinte mich ohne Kommentar mitschleifen zu müssen und ignoriert seitdem jedes Wort, das ich ausspreche.«
»Erzähl nicht so einen Scheiß, ich missachte lediglich deine billigen Aussagen! Wenn du hättest gehen wollen, wärst du längst weg!«, blaffte der Rotschopf in meine Richtung und wandte sich danach augenblicklich zur Türe und hämmerte dreimal feste dagegen.
»Castiel, die Freundlichkeit in Person. Wer oder was ist dir über die Leber gelaufen?«
»Dake oder lag es doch eher an Vanessa?«, sprach ich provozierend seinen wunden Punkt an. Sogleich verschärfte sich das Blitzen in seinen Augen. Ein weiteres Wort könnte einen Blackout in ihm hervorrufen, doch selbst diese Tatsache würde mich nicht zurückhalten. Eigentlich erhoffte ich mir eine Reaktion auf das Ausgesprochen, ich wollte der Wahrheit näherkommen, endlich erfahren, was wirklich zwischen ihm und Dakota vorgefallen war. Der Temperamentsbolzen trieb mir jedoch einen Keil in meine Hoffnung, den er beachtete meine Worte nicht weiter.

Die Spannung in der Luft drückte auf ein unermessliches, keiner der Jungs wagte auch nur einen Ton auszusprechen und ich tat es ihnen lieber gleich. Wer weiß, wie Castiel weitere Worte aus meinem Munde aufgenommen hätte.
Erst als sich die Tür öffnete, entspannten sich alle. Der Rotschopf eilte sofort voran, gefolgt von Lysander. Nathaniel und ich bildeten das Schlusslicht, doch dies störte mich eher weniger, den mir war weiterhin nicht bewusst, was genau ich hier sollte.
Die kleine männliche Gruppe folgte einem der Bediensteten in einen kleinen Raum, während mir angedeutet wurde in den Vorraum zu gehen. Erst als die Männer umgezogen aus der Kabine kamen und Castiel seine Gitarre um den Hals hängen hatte, wurde mir bewusst, das der Weißhaarige wirklich die Wahrheit ausgesprochen hatte. Sie bildeten eine kleine Band.
»Überrascht, Zwerg?«, grinste der Rotschopf schelmisch, als er sich überlegen vor mir aufbaute. Ich hätte nicht gedacht, dass er wirklich in einem Lokal auftreten würde.
»Du darfst heute meinen Groupie spielen«, fügte er seinen Worten noch hinzu, während sein Grinsen breiter wurde und sich sein Arm um meine Schulter legte.
»Und wenn ich lieber sterben würde?«, spie ich ihn an. Diese Dreistigkeit wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Erst zog er mich wie ein Puppe hinter sich her, dann achtete er kein Wort aus meinem Munde und nun wollte er zu allem Überfluss noch über mich bestimmen. Hätte er ein bisschen Grips, wüsste er, dass er das Fass gerade zum Überkochen brachte.

Mein grimmiger Gesichtsausdruck schien ihn nicht weiter zu irritieren, ein leichtes Kopfschütteln und schon drängte er mich Vorwärts Richtung Bühnenaufgang. Erst kurz davor bremste er ab und festigte seinen Griff an meinem Oberarm, damit ich ebenfalls stehen blieb.
»Erste Reihe rechts, bleib dort stehen, dann hab ich dich im Blick, Zwerg. Ich will ja nicht riskieren, dass dir jemand etwas tut, immerhin ist dies eine stickige Rockerbar und kein Aufenthaltsplatz für Mauerblümchen!«
»Ich zeig dir gleich Mauerblümchen«, keifte ich ihn an, ehe er ohne ein weiteres Wort, aber mit einem umwerfenden Lächeln auf die kleine Bühne ging. Wie gebannt starrte ich dem Temperamentsbolzen hinterher und verlor mich nahezu in diese Aussicht.

»Dina?«, drang die Stimme des Schulsprechers zu mir durch. Augenblicklich fuhr ich herum und starrte ihn perplex an. Schon drang mir eine unangenehme Hitze ins Gesicht, die mich verlegen zu Boden blicken lies. Hoffentlich hatte der Blondschopf meine Blicke nicht bemerkt.
»Du warst ganz schön in Gedanken. Vier mal musste ich deinen Namen aussprechen um eine Reaktion zu kassieren!«, lachte er, während sich mein Gesicht glühend heiß anfühlte. Augenblicklich hätte ich im Erdboden versinken können.
»Es war nichts, ich hab einfach nur darüber nachgedacht, wie...«, fing ich eine Ausrede an, jedoch entfielen mir die Wörter während des Satzes. Warum musste das jetzt passieren?!?
»Wie was?«, bohrte Nathaniel noch einmal nach, ehe sein Blick auf die Bühne fiel.
»Wie Castiel so unnahbar sein kann und zeitgleich so besitzergreifend?« Ja er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, doch konnte ich es ihm nicht sagen. Sogleich schüttelte ich heftig den Kopf und starrte auf den Boden.
»Als wenn ich diesen Egoisten gern haben könnte!«, meckerte ich frei heraus, ohne auf die Gefühle des Blonden zu achten, der nun einen rötlichen Schimmer bekam. Verlegenheit schien heute an der Tagesordnung zu stehen.
»Ich dachte nur...«, druckste der Blondling vor sich her, während er mit dem Fuß kreise auf den Boden malte. »Deine Blicke fixierten ihn nahezu und dann erst sein auftreten auf der Straße.« Nathaniel hatte vollkommen ins Schwarze getroffen, ich war wirklich daran interessiert mehr über diesen Rotschopf herauszufinden, jedoch nicht auf der Basis, die ihm durch den Kopf ging. Durfte ein Mädchen kein Interesse an ihren Mitmenschen zeigen, ohne gleich Gefühle zu empfinden? Oder sollte es hier in Frankreich normal sein, dass man innerhalb von so kurzer Zeit einen Menschen lieb gewann und mehr wollte als nur Freundschaft? Für mich war es eigentlich undenkbar. Meiner Meinung nach mussten Gefühle langsam wachsen, viele Monate in Anspruch nehmen, wenn nicht sogar Jahre. Aber in dem Thema konnte ich sowieso nicht mitreden. Außer einiger Schwärmereien für Stars hatte ich nie Gefühle für jemanden gehegt.

Ohne ein weiteres Wort drängte ich Nathaniel Richtung Bühnenaufgang. Sie sollten mit ihrem Auftritt anfangen, vielleicht käme ich dann irgendwann nach Hause und konnte diesen Situationen des heutigen Abends entkommen. Ein undurchschaubarerer Temperamentsbolzen war ja nicht genug, da musste ernsthaft noch ein Schulsprecher zustoßen. Damit der Abend vollkommen überfordernd für mich wäre, fehlte nur einer - aber davon will ich gar nicht erst anfangen. Der Volksmund sagt nicht umsonst »wenn man vom Teufel spricht«, denken reicht erstaunlicher Weise ebenfalls aus.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hey ich hab deine FF vorhin entdeckt. Ich liebe Sweet Amoris und deine Idee mit Dakota als Stiefbruder find ich klasse. Dein Schreibstil ist echt angenehm zu lesen. Ich hoffe du schreibst weiter das fänd ich echt klasse die story ist nämlich echt klasse. :)

Anonym hat gesagt…

Wahnsinnig tolle FF, hoffe das es bald weiter geht!

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