Donnerstag, 13. September 2012

Sweet Amoris FanFiktion - Kapitel 6

Genervt erhob ich meinen Blick. Bevor einer von uns etwas sagen konnte, ließ sich der Ungebetene einfach auf einem freien Stuhl nieder. 
»Seit wann hast du Zeit für eine Freundin?«, drang die abschätzende Stimme des Rotschopfes zu uns durch, während er seinen Blick auf den Schulsprecher richtete. 
»Gibt dir die Direktorin nicht mehr genug Aufgaben?« Castiel ließ seinem Gegenüber nicht mal die Chance sich zu äußern, als er sich bereits in meine Richtung drehte. 
»Und du scheinst genauso ranzugehen, wie dein Bruder. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, das sieht man auch bei unserem Blondschopf.« 
»Und du bist extra hergekommen, um uns genau das mitzuteilen?«, konterte ich und sah dabei auf den Tisch. Wie konnte dieser Kerl sich nur so viel rausnehmen? Er kannte mich nicht einmal, aber das Urteilen schien ihm nicht schwer zu fallen. Genervt blickte ich den Rothaarigen an und ließ ein gespieltes Lächeln über meine Lippen rutschen. Doch dieses Unterfangen wurde abrupt unterbrochen, als ich etwas kaltes an meiner Hand spürte und erschrocken aufschrie. Augenblicklich saß ich kerzengerade im Stuhl und starrte auf meine Hand. Castiel hatte Schwierigkeiten sich das Lachen zu verkneifen und erst nachdem er ‚Komm her Demon‘ ausgesprochen hatte, bemerkte ich den Grund. Unter dem Tisch hatte sich ein Beauceron bis zu meiner Hand durchgerungen und mich einmal mit seiner kalten Nase angestupst. Eigentlich wunderte es mich, dass ich diesen großen Hund vorher nicht gesehen hatte, doch schon konnte ich mir selbst ein Lächeln nicht verkneifen.

Castiel beruhigte sich wieder und lehnte seinen Arm auf den Tisch. Ein kleines Stück vorgebeugt betrachtete er ich und drehte sich dann zum Schulsprecher. 

»Ich war eine Runde mit Demon. Doch als ich euch beide hier erblickte, wurde ich neugierig. Ich muss meine Informationen über dich immer auf dem aktuellsten Stand halten, sonst kommst du irgendwann noch auf die Idee, den Schulverweis vorzuschlagen«, sprach dieser aus und grinste dabei gehässig. Die zwei Männer führten ein Gespräch, aus dem ich mich ziemlich löste, Mir war nicht danach mich ausgerechnet mit diesem Rotschopf zu unterhalten und so wartete ich auf das Eis. Als der Becher endlich vor mir stand, betrachtete ich die beachtliche Menge an Eiskugeln. Eigentlich sollte es ein kleiner Erdbeerbecher werden, aber klein war wohl relativ. Vier Kugeln Eis, einen Haufen Sahne und eine Waffel, waren in dem Glas untergebracht. Mit seinen großen treuen Augen saß Demon direkt neben mir und starrte mich abwartend an. Die Eiswaffel trat ich freiwillig an den Hund ab. Bei Hundeaugen wurde ich schon immer schwach. Nathaniel bezahlte am Ende und brachte mich bis zur Haustüre. Den Rotschopf wurden wir nicht los, bis wir uns letzten Endes auf den Weg machten. Betreten wandte der Blonde seinen Blick von mir und malte Kreise mit seinem Fuß auf den Boden. 
»Das mit Castiel war nicht geplant. Eigentlich hatte ich vor dich besser kennenzulernen«, stammelte er leise aus und vermied jeglichen Blickkontakt. 
»Nicht schlimm, es wir sicher noch genug Gelegenheiten geben«, antwortete ich ihm lächelnd und fuhr währenddessen mit den Finger über die Namen der Klingelschilder. Beim Dritten von oben hielt ich inne. 
»Ich würde dich gern rein bitten, allerdings weiß ich nicht, wie Dakota darauf reagieren würde. Weißt du, normal ist er derjenige, der augenblicklich jemanden kennenlernt und mitbringt«, erklärte ich mich leise und hoffte, dass diese Worte nicht falsch rüberkamen. Mit einem verständlichen Lächeln nickte er und verabschiedete sich von mir.

Langsam ging ich die Treppen rauf und legte seufzend meine Tasche auf den Boden. 

»Was willst du von dem Blonden?«, drang Dakotas Stimme zu mir durch, als ich gerade die Tür geschlossen hatte. Dem Aufreißer entging wirklich nie etwas, dauernd wusste er über alles bescheid. 
»Er hat mich lediglich nach Hause gebracht, nachdem mein ach so toller Bruder früher gehen durfte und mich Boris versetzt hat.«, grummelte ich ihm entgegen. Langsam ging ich zum Sofa und ließ mich direkt darauf fallen. Dakota kam augenblicklich aus dem Schlafzimmer und hockte sich vor mir auf den Boden. Lediglich eine Jogginghose verdeckte den unteren Teil seines Körpers. Er liebte es seinen Oberkörper zu zeigen, viele in unserem Alter fuhren auf seine Tattoos ab und wurden dadurch leichter zu verführen. 
»Ich dulde nicht, dass du dich mit jemandem triffst. Dir könnte etwas passieren, Dina«, hauchte er leise aus, während er seine Arme auf meinen Oberschenkel ablegte und seinen Kopf darauf stützte. Ich beachtete ihn nicht weiter, stattdessen ließ ich meinen Hinterkopf auf die Lehne prallen und stöhnte gequält auf. 
»Bei diesem Castiel müsstest du dir mehr sorgen machen. Nathaniel ist ein zuvorkommender junger Mann. Außerdem bin ich nicht wie du, ich brauch nur Freunde und keine Betthasen!« Ich wusste genau worauf er hinauswollte. Ihn störte es, dass ausgerechnet ich vor ihm Bekannte fand. Nur ungern war er der Zweite, was Kontakte anging, doch hatte er sich einen Glanz Start erlaubt. 
»Halt dich von den Kerlen fern!«, zischte er kalt, woraufhin ich ihn entsetzt anstarrte. Solch ein Verhalten war mich vollkommen unbekannt, eigentlich scherrte er sich kein bisschen um mich. 
»Ansonsten werde ich Mittel und Wege finden, damit sie Abstand von dir halten!« Seine Augen wirkten ebenso eisig, wie seine Worte, ich konnte nicht erahnen, warum er auf einmal so war. Die ganzen Jahre über interessierte ihn nicht, was ich tat, doch ausgerechnet jetzt mischte er sich in mein Leben ein und spielte den großen Beschützer. 
»Ich mach das, was mir zusagt und nicht das, was du mir vorschreibst!«, schrie ich ihn an, während ich ihn von mir drückte, ins Schlafzimmer eilte und die Türe hinter mir ins Schloss knallen ließ.

Gähnend streckte ich mich und starrte aus dem Fenster. Der Unterricht war ziemlich langweilig, was die Strapazen der letzten Wochen bemerkbar machte. Ich ging Dakota aus dem Weg, wo es nur möglich war. Nach wie vor wollte er diese Beschützerrolle übernehmen und mir war weiterhin nicht danach klein bei zu geben. Die Pausen verbrachte ich zumeist im Schulsprecherbüro mit Nathaniel und Melody. Nachmittags unternahm ich meist irgendwas, entweder mit Melody und Iris oder ich zog allein durch die Straßen. Eigentlich war ich nur noch zum essen und schlafen zuhause. Doch jetzt saß ich im Unterricht fest, obwohl das Wetter draußen herrlich war. Mathe war dran und das Thema waren irgendwelche Gleichungen. Bei den Zahlen verstand ich sowieso nur Bahnhof, wie sollte es auch anders sein, ich konnte lediglich was mit den künstlerischen Fächern anfangen. Langsam ließ ich meinen Blick über den Schulhof streichen und entdeckte den Rotschopf am anderen Ende auf einer Bank liegen. Ein Buch lag auf seinem Gesicht, aber die Kleidung war eindeutig seine. Dieses Shirt von den Winged Skulls konnte nur seins sein. 

»Fräulein Dina, könnten sie mir die Lösung sagenP«, drang die Stimme meiner Lehrerin zu mir durch. Erschrocken drehte ich mich zu ihr, stellt mich auf und sah betreten auf die Tafel. Die Formel, die dort stand, sagte mir gar nichts. 
»Wie wäre es zur Abwechslung mal, wenn sie dem Unterricht folgen würden? Für Träumereien haben sie nach der Schule noch genug Zeit!« Ich nickte und murmelte ein ‚Entschuldigung‘ vor mir her, während ich mich setzte. Die Dame wollte noch etwas sagen, doch just in diesem Moment drang die Schulglocke durch den Raum. Erleichtert seufzte ich auf, packte meine Tasche und eilte mit den anderen Schülern aus dem Zimmer. Auf den Unterricht hätte ich mich nicht weiter konzentrieren können. In Gedanken versunken schlenderte ich durch die Gänge auf dem Weg zum Schulsprecherbüro und achtete nicht auf den Weg. Es musste so kommen, wie es letztendlich kam. An einer Ecke rannte ich in eine kleine Gruppe von übelsten Modepüppchen rein. 
»Kannst du nicht aufpassen?«, zischte mich die Erste an und strich sich ihre Haare aus dem Gesicht. Erstaunt sah ich auf, während mein Blick an ihrer blonden Lockenpracht hängen blieb. War das die Tussi aus dem Flugzeug? Und wieso fuhr sie mich an, sie hätte doch genauso auf den Weg achten können. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als eine der Zwei hinter ihr mein Wort abschnitt. 
»Amber, ist das nicht die Kleine von dem Bild am schwarzen Brett?«

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen